Tuning-Leitfaden

From Spirit System Manual
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Spirit Tuning-Leitfaden

Info.png Dieser Leitfaden soll Ihnen bei der Abstimmung Ihres Hubschraubers helfen, um eine optimale Flugeigenschaft zu erreichen. Die Tuning-Anleitung setzt voraus, dass die Advanced-Parameter auf Standard gesetzt sind.

Zuerst sollten Sie eine Standardeinstellung ausprobieren, die empfohlen wird. Es gibt grundlegende Parameter, die Sie am Anfang einstellen müssen (z.B. im Setup-Assistenten), aber andere sind nützlich, um das Gefühl und die Flugeigenschaften anzupassen. Grundsätzlich können Sie das Verhalten so einstellen, dass es jedem bekannten Flybarless oder Flybared-System sehr ähnlich ist.

Wenn der Helicopter fliegt, Sie aber einige Korrekturen vornehmen müssen, sollten Sie zuerst mit den Rudereinstellungen beginnen.

1 RUDER TUNING

Warning.png Vorraussetzung hierfür ist - Sie können sicherstellen, dass die Ruderservo-Limits nicht zu niedrig oder nicht zu hoch sind.

Ist der Wert kleiner als 70, dann ist er zu niedrig. Das bedeutet, dass die Servogenauigkeit gegenüber der mechanischen Aussteuerung nicht gut ist. Sie können das Problem beheben, indem Sie die Kugelgelenke auf dem Ruder-Servoarm näher an der Mitte anbringen, so dass die Limits höher sein können. Bei einem Wert von mehr als 170 ist die Servogenauigkeit meist zu hoch im Vergleich zur mechanischen Aussteuerung. Sie sollten einen längeren Servoarm verwenden, damit das Kugelgelenk weiter nach außen hin verschoben werden kann. Stellen Sie sicher, dass Sie die Limits so konfiguriert haben, dass sich der Heckschieber von Ende zu Ende bewegt, aber ohne mechanische Bindung (Servo brummt). Falls Ihre Heckmechanik mehr als 45° Pitch zulässt, setzen Sie die Grenzen nicht so hoch. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass die Grenzen für beide Seiten gleich sind.
Tuning-Verfahren:
1. Stellen Sie Sensor/Rotation Rate für das Seitenruder ein - dieser Parameter bestimmt, wie schnell sich das Seitenruder um seine Achse dreht. Werte zwischen 8-11 werden von fast allen Piloten verwendet. Der Standardwert von 8 ist für Anfänger geeignet. Der Wert von 11 ist gut für 3D-Manöver, bei denen schnellere Pirouetten benötigt werden.
'2. Stellen Sie Advanced/Rudder Delay entsprechend für Ihren Servo-Typ ein - siehe Servoliste, wo Sie den optimalen Bereich finden. Für Futaba BLS Servos und ultraschnelle Servos ist es in Ordnung, 0 einzustellen. Je langsamer das Servo ist, desto höher sollte der Wert eingestellt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie diesen Parameter (der Wert von 5 sollte für durchschnittliche Digitalservos passen).
3. Stellen Sie Gyro Gain (normalerweise in Ihrem Sender) auf den Wert, bei dem das Heck gut hält, aber bei keinem Manöver (z.B. Pitch Pumping) oszilliert. Dieser Wert sollte immer so hoch wie möglich sein. Wenn Sie Heckschwingungen beobachten, sollten Sie den Gain verringern, um ihn zu eliminieren. Achten Sie darauf, dass Sie nur in diesem Schritt die Gain-Einstellung verändern. Falls Sie 100% Gyro Gain ohne Oszillation erreichen, erhöhen Sie bitte Sensor/Rudder Common Gain, was den Gyro Gain multipliziert.
4. Wenn Gyro Gain konfiguriert ist, aber das Heck die Position immer noch nicht genau halten kann, liegt das daran, dass Ihre mechanische Leistung nicht so hoch ist wie nötig. Sie können dies beheben, indem Sie den Wert Advanced/Piro Consistency erhöhen. Erhöhen Sie es schrittweise um 5, bis das Heck hält. Der Wert sollte fast immer zwischen 155 - 190 liegen. Bei höheren Werten dreht sich das Ruder gleichmäßiger und kann dadurch noch schärfer werden. Bei größeren Hubschraubern ist der Wert oft höher. Es hängt vor allem von der Hubschrauberkonstruktion (Hersteller), dem Servoarm und dem Servo-Typ ab. Für Futaba BLS Servos o.ä. ist es notwendig, den Wert noch weiter zu erhöhen (in seltenen Fällen auf 200). Man sollte den Parameter nicht zu hoch einstellen, wenn es nicht nötig ist (immer nur so hoch wie wirklich nötig), sonst kann es zu Heckschwingungen in hohem Maße kommen. Sie können in einem schnellen Vorwärtsflug oder mit Pitchpumps überprüfen, ob der Wert zu hoch ist und Sie können eventuelle Schwingungen sehen.
5. Wenn das Heck immer noch nicht gut hält, kann das Problem auch sein:
  • Die Kopfdrehzahl hält bei Belastung schlecht oder zu aggressiv. (kann durch Governor-Einstellungen oder Veränderung der Gaskurve verbessert werden).
  • Es gibt ein mechanisches Problem. Prüfen Sie dies, indem Sie den Motor ohne Rotorblätter hochdrehen lassen und dann vorsichtig das Heckanlenkgestänge per Hand von Anschlag zu Anschlag bewegen (Gestänge vom Servo getrennt).
  • Heckservo ist zu langsam (0.07s/60° oder höher) - erhöhen Sie den Advanced/Rudder Revomix auf den Wert 1-4. Höhere Werte werden nicht empfohlen.
6. Wenn die obigen Schritte abgeschlossen sind, können Sie das Stoppverhalten einstellen. Verwenden Sie dazu den Parameter Advanced/Rudder Dynamic. Dieser Wert bestimmt, wie aggressiv das Seitenruder stoppt und die Steuerung ist. Wenn Sie scharfe Stopps mögen, sollten Sie einen Wert zwischen 6 und 8 einstellen. Wenn Sie extra scharfes Verhalten mögen, dann sind Werte über 10 gut für Sie. Hohe Werte sind jedoch sehr anspruchsvoll für Servos und Mechanik, daher sollte man vorsichtig sein. Wenn Sie ein sanftes Stoppverhalten bevorzugen, so daß auch die Lenkung sehr sanft ist, sollten Sie Werte zwischen 5-7 einstellen. Ist der Wert zu niedrig, kann die Ruderreaktion sogar verzögert werden. Falls der Ruderstopp nicht gleich ist oder zu einer Seite überschießt, kann der Ruderendpunkt für diese Seite (meist näher an den Heckblättern) um 0,5-1mm verringert werden.

2 CYCLIC TUNING

Warning.png Stellen Sie sicher, dass der Bereich Cyclic Ring - Aileron/Elevator so hoch wie möglich ist, ohne zu binden, auch bei min/max kollektiven Pitch. Im Idealfall sollte der Winkel gleich dem maximalen kollektiven Pitch sein. Es ist jedoch äußerst wichtig, die vom Modell-Hersteller erlaubten Winkel nicht zu überschreiten. Bei Modellen der Größe 600 und größer ist die Gefahr eines Boomstrikes bei niedrigen Drehzahlen sehr hoch.

Tuning-Vorgang:
1. Erhöhen Sie Sensor/Cyclic Gain, wenn Sie beobachten können, dass Cyclic während Pitch-Pumps nicht eben oder der Flug ungenau ist. Meist sind Werte um 60% für alle Modelle optimal. Sie sollten den Gain nicht immer so hoch wie möglich einstellen. Ist er zu hoch, kann die Steuerung sogar etwas verzögert und nicht so komfortabel sein. Meist sind Werte über 80% unerwünscht. Wenn der Gain zu hoch ist, kann man Querruderschwingungen sehen, besonders beim langsamen Sinken oder beim Tic-Toc-Manöver. Manchmal wird es auch durch eine zu weiche Kopfdämpfung verursacht oder auch durch Blätter, die nicht für Flybarless-Helikopter geeignet sind. Wenn man aber Werte von mehr als 50% erreichen kann, dann ist es optimal. In manchen Fällen, wenn Sie ein sehr natürliches Gefühl wünschen, können Sie den Cyclic Gain auf z.B. 40% einstellen, aber Sie werden etwas an Präzision verlieren. Die Stabilität bleibt weiterhin gut.
2. Stellen Sie den Parameter "Sensor/Rotationsrate" so ein, dass Flips und Rollen schnell genug sind. Seien Sie vorsichtig, dass Sie es nicht höher einstellen, als die Mechanik es verkraften kann. Der höchste Wert für die meisten Modelle liegt zwischen 11 - 13. Wenn der Wert zu hoch ist, ist die Lenkung nicht präzise und manchmal kann man beobachten, dass die Rate nicht konstant ist (sobald man die zyklische Eingabe beendet hat, wird sie für einen Bruchteil einer Sekunde fortgesetzt).
3. Wenn die Eingabereaktionen verzögert sind, sollten Sie den Advanced/Cyclic Feed Forward erhöhen, der eine sehr wichtige Rolle im Gesamtverhalten spielt. Wenn Sie z.B. von Microbeast wechseln, werden Sie mit Werten zwischen 4 - 6 zufrieden sein. Wenn Sie von V-Bar wechseln, werden Ihnen 6 - 8 gefallen. Wenn Sie von Bavarian Demon wechseln, werden Sie Werte von 8 - 10 lieben. Höhere Werte stellen höhere Anforderungen an die Servos. In größeren Helikoptern kann man auch einen Boomstrike mit zu hohen Werten riskieren. Ein zu hoher Wert führt zu sehr starken Bewegungen und auch zum zurückspringen des Höhenruders. Ein zu niedriger Wert führt zu einer sehr verzögerten (sanften) Steuerung.
4. Nun ist es an der Zeit, den General/Flight Style einzustellen. Dies ist der letzte Parameter, der die Flugeigenschaften bestimmt. Wenn Sie sehr lineare Bewegungen von der Knüppelmitte bis zur vollen Knüppelauslenkung mögen, dann werden Sie niedrige Werte mögen. Wenn Sie Flybar-Verhalten mögen, so dass das Gefühl um die Mitte herum sanft ist, aber bei schnelleren Eingabe eine schärfere Reaktion erhalten wollen, dann sollten Sie einen hohen Wert einstellen. Mit verschiedenen Kombinationen von Flight Style und Cyclic Feed Forward können Sie das Zyklische Verhalten stark verändern. Wenn Sie z.B. von Microbeast wechseln, werden Sie mit Werten zwischen 4 - 6 zufrieden sein. Wenn Sie von V-Bar wechseln, werden Ihnen 6 - 8 gefallen. Unterschiede zwischen den Einstellungen lassen sich vor allem bei Pirouettenmanövern und auch bei Tic-Tocs feststellen. Wenn der Wert zu hoch ist, kann der Wirkungsgrad der Rotorblätter sinken und der Motor kann überlastet werden. Bei höheren Werten werden scharfe Bewegungen schneller auf die Servos übertragen. Auch wenn Sie aggressive Manöver durchführen, stoppt es schneller, wenn der Stick wieder in die Mitte bewegt wird. Wenn der Wert zu niedrig ist, können Tic-Tocs nicht schnell genug und Piroflips nicht präzise gemacht werden, etc. Für Anfänger empfehlen wir, den Standardwert beizubehalten. Bei diesem Parameter geht es nur um Ihre Präferenz und sowohl der niedrige als auch der hohe Wert hat seine positive und negative Seite. Wenn Sie z.B. ein weiches Gefühl um die Mitte mit natürlichen Eigenschaften wünschen, können Sie den Wert 8 für den Flugstil und den Cyclic Feed Forward auf 6 - 10 einstellen.
5. Zu guter Letzt wollen Sie den möglichen Elevator Bounce-Back-Effekt eliminieren. Dies kann bei hohem Cyclic Feed Forward auftreten, kann aber durch Erhöhung des Parameters Advanced/Elevator Filter reduziert werden. Ein Wert zwischen 2-3 sollte für fast alle Helikopter in Ordnung sein. Bei Verwendung von aggressiven Blättern wird ein Wert von 4 benötigt. Besonders bei größeren Hubschraubern kann der Wert höher sein. Bei zu hohem Wert kann die Höhenruderbewegung zu sanft sein und in manchen Fällen kann das Höhenruder beim Schweben mit niedriger Drehzahl oszillieren. Stellen Sie es nur so hoch ein, wie es wirklich nötig ist.